Zum Tod von Giovanni Buttarelli

Ulrich Kelber: Vor allem möchte ich der Familie Buttarelli mein tiefst empfundenes Beileid aussprechen und für die anstehende Zeit viel Kraft wünschen. Mit Giovanni Buttarelli verliert der europäische Datenschutz nicht nur eine seiner wichtigsten und gewichtigsten Stimmen, sondern vor allem auch einen großartigen Menschen, der sehr vermisst werden wird. Ich bin froh, die Gelegenheit gehabt zu haben, mich sowohl im Rahmen des Europäischen Datenschutzausschuss als auch bei verschiedenen Gelegenheiten bilateral mit Giovanni auszutauschen. Die hingebungsvolle Art und Weise, mit der er sich bis zuletzt für die Themen Daten- und Grundrechtsschutz engagiert hat, belegt, wie wichtig ihm seine Arbeit war. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und uns als europäische Datenschutzaufsichtsbehörden weiter dafür einsetzen, die Datenschutzgrundverordnung zum Schutze der europäischen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam ein- und umzusetzen.

Nach 12 Jahren als Generalsekretär der Italienischen Datenschutzbehörde bekleidete Buttarelli ab 2009 zunächst das Amt des stellvertretenden und seit 2014 das des Europäischen Datenschutzbeauftragten. In seine Amtszeit fielen wichtige datenschutzrechtliche Entwicklungen wie die Verabschiedung und das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung oder die Aufnahme der Arbeit des Europäischen Datenschutzausschusses, dessen Mitglied er war.

In seiner Funktion setzte sich Buttarelli stets für ein starkes gesamteuropäisches Auftreten der Datenschutzaufsicht ein, insbesondere gegenüber den großen global operierendenTechnologieunternehmen. Noch vor wenigen Wochen betonte er bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem BfDI in Brüssel wie wichtig es sei, das durch die DSGVO garantierte hohe Datenschutzniveau als globalen Maßstab für die Entwicklung neuer Technologien zu etablieren.

Giovanni Buttarelli starb am 20. August im Kreise seiner Familie in Italien.